Welche Trends und spannenden Entwicklungen stehen dem E‑Mail Marketing in diesem Jahr bevor und was waren die Highlights im vergangenen Jahr? Diesmal hat Mauro Bonardi, Sales Manager bei der Emailvision GmbH, unsere Fragen beantwortet.
Was werden die wichtigsten Trends im E‑Mail Marketing 2009?
Mauro Bonardi: In 2009 wird vor allem der Endkunde endlich das erhalten wofür er sein Opt-In gegeben hat — die für ihn relevanten Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Die E‑Mail Marketing Dienstleister sind technologisch schon seit längerem auf dem Niveau, Kundenlebenszyklen abzubilden, leider ist das Verständnis hierfür bei vielen Firmen noch nicht vorhanden.
Wurde das E‑Mail Marketing lange etwas stiefmütterlich behandelt, zeigt sich jetzt die Effektivität dieses hochprofitablen Kanals. Wurden zuvor noch Unsummen in die Neukundenakquisition investiert, wird der Bereich Retention Marketing in Zeiten von gekürzten Budgets immer wichtiger. Kein anderes Instrument bedient so effizient und messbar die Lieblingsklientel der Unternehmen, die Stammkunden. Sich die Loyalität dieser Kunden zu erhalten ist jedoch durch den Informationsfluss im Internet nicht einfach. Hier geht es darum den Kunden zu bedienen bevor er seinen Wunsch in die nächste Suchmaschine eingibt und eventuell abwandert.
Ich sehe als Haupttrend für 2009, aus strategischer und technologischer Sicht, die Integration des E‑Mail Marketings in alle weiteren CRM relevante Technologien. Unter Berücksichtigung von Website Visits, dem bisherigen Kaufverhalten des Kunden und seiner Reaktion auf vorangegangene Kampagnen sowie den Produktinformationen von Herstellern kann ein detailliertes Bedarfsbild des Kunden gezeichnet werden. Der Austausch der Daten zwischen Website, Shopsystem und der E‑Mail Marketing Software gehört bei den meisten professionellen Anbieter zum Standard und erfolgt in der Regel vollautomatisiert.
Die Aufgabe der Marketing Abteilungen besteht nunmehr nur noch darin, die Segmentierung ihrer Kunden so exakt wie möglich durchzuführen und die relevanten Inhalte einzusteuern, um in einen One-to-One Dialog mit ihren Käufern zu treten. Die Vermarkter sind somit in der Lage den teuren Opt-In Aufbau nicht wirkungslos verstreichen zu lassen, sondern können ihre Kampagnen Channel übergreifend zielgenau platzieren.
Um den Usern den Kaufprozess so einfach wie möglich zu gestalten, sollten die Kampagnen optisch und technisch eine enge Verknüpfung zur Website haben. Hierbei empfiehlt es sich mit Landing Pages zu arbeiten, auf welchen der Kunde direkt den Kauf tätigen kann. Diese sollten so einfach wie möglich gestaltet sein, weitere Auswahlmöglichkeiten oder überladene Websites lenken vom Kauf ab. Die weiteren Cross-sells bekommt er anschließend im HTML-Format in seiner Bestellbestätigung präsentiert.
Die Zustellbarkeit wird auch in diesem Jahr ein Thema bleiben, besonders im Bereich der Trigger-basierten E‑Mails wird sich noch einiges bewegen. Diese vom Endkunden ausgelösten E‑Mails besitzen die höchste Öffnungsrate aller Emails. Das Risiko, dass diese weitere Möglichkeit der Produktplatzierung in einem Spam-Filter hängen bleibt, sollte man nicht eingehen. Ebenso gilt es die Vorschau der E‑Mails zu überprüfen, damit die Inhalte den Auftraggeber so erreichen wie es gewünscht wird. Ich empfehle daher auf einen Partner zu setzen, der in diesem Bereich eine hohe Kompetenz aufweist.
In Bezug auf die Entwicklung der einzelnen Branchen wird 2009 das Jahr der B2B Unternehmen, die zunehmend den Mehrwert eines professionellen E‑Mail Marketings erkennen. Bis heute fahren die wenigsten Unernehmen Auswertungen über ihren Newsletterversand, der meist nebenher getätigt wird und oft keine nennenswerte Response erzeugt. Ein professioneller Auftritt und schnelle Reaktionsfähigkeit der Systeme rückt in den Vordergrund.
Was ist Ihr “E‑Mail Marketing Highlight 2008“? Welche Kampagne war besonders erfolgreich, welches Learning besonders bemerkenswert oder welcher Trend von besonderer Bedeutung?
Mauro Bonardi: Ein Highlight war die Verbesserung der Trigger-Mail Technologie — endlich ein Tool bei dem es in der Hand des Kunden liegt wann er professionelle Newsletter bekommt. Leider wird diese Technologie noch von zu wenigen Firmen eingesetzt, aber das ändert sich in 2009.
Sehr erfolgreich verlief das Whitelisting-Akkreditierunsprogramm Goodmail. Goodmail ist ein Zusammenschluß seriöser E‑Mail-Versanddienstleister, die das Vertrauen in die E‑Mail wiederherstellen möchten. Das Programm wurde in Deutschland zunächst mit dem Kunden Opodo umgesetzt. Deren Problem bestand darin, dass Bilder und Links standardmäßig in der Vorschau deaktiviert waren, was zu einer schlechteren Öffnungsrate führte. Durch Aufnahme in das Goodmail Whitelisting wurden die E‑Mails zunächst als vertrauenswürdig gekennzeichnet und die aktivierten Bilder und Links bei den teilnehmenden ISP’s im Vorschaufenster eingeblendet. Dies ergab eine Steigerung der Öffnungsrate um 15 Prozent.