Trotz DSGVO: 18 Prozent der Unternehmen nut­zen noch kein Double Opt-In

Grundlegende recht­li­che Aspekte der E‑Mail-Kommunikation wer­den von vie­len Unternehmen auch nach dem Stichtag der DSGVO miss­ach­tet. Laut einer neuen Studie von Dr. Torsten Schwarz set­zen 18 Prozent der unter­such­ten Unternehmen in Deutschland ein Formular ohne Double Opt-In Prozess ein, was ein erheb­li­ches juris­ti­sches Risiko darstellt.

Während sich Unternehmen aus den Bereichen Mode und Elektronik als Best Practices für E‑Mail-Marketing her­aus­kris­tal­li­sie­ren, sieht der all­ge­meine Status quo laut dem Studienautor noch immer ernüch­ternd aus. So bie­ten bei­spiels­weise nur rund 60 Prozent der Unternehmen die Möglichkeit an, sich als Nicht-Kunde zum Newsletter anzu­mel­den. Eine schnelle und bar­rie­re­freie Möglichkeit der Newsletter-Anmeldung fin­det sich nur bei jedem fünf­ten Unternehmen.

“Bevor wir über Trends wie Marketing Automation und seg­men­tierte Mails spre­chen kön­nen, müs­sen viele Unternehmen über­haupt erst ein­mal die Grundlagen der E‑Mail-Kommunikation verinnerlichen.”

Dr. Torsten Schwarz
Dr. Torsten Schwarz

Rechtssicheres E‑Mail-Marketing bleibt für viele Unternehmen eine Herausforderung

Auch wenn die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) Mitte letz­ten Jahres für viel Panik und Sorge im Bereich des E‑Mail-Marketings sorgte, schei­nen viele Unternehmen rela­tiv unbe­küm­mert zu sein, was das neue Strafmaß der Gesetzesänderung anbe­langt. 38 Prozent der unter­such­ten Unternehmen fra­gen etwa wei­ter­hin zu viele Daten bei der Anmeldung ab. Wirklich trans­pa­rent, was mit den gesam­mel­ten Daten pas­siert, ist sogar nur jeder Vierte. Das größte Problem liegt jedoch bei der Möglichkeit, dem Tracking des Leseverhaltens zu wider­spre­chen — gerade ein­mal zwei Prozent erfül­len hier die Auflagen der Gesetzesänderung.

Marketing Automation: Potenziale wer­den kaum genutzt

Das Thema Marketing Automation ist offen­bar trotz gro­ßer Präsenz in den Medien und auf den ein­schlä­gi­gen Veranstaltungen bei vie­len Unternehmen noch immer nicht in der Praxis ange­kom­men. So ver­schi­cken ledig­lich zwei von zehn Unternehmen eine Welcome E‑Mail nach der Registrierung – obwohl diese Form der Automatisierung tech­nisch keine Herausforderung dar­stellt. Eine mehr­stu­fige Welcome Serie set­zen weni­ger als ein Prozent um und anlass­be­zo­gene Trigger-Mails, wie bei­spiels­weise Geburtstagsmails, wer­den nur von 18 Prozent der Unternehmen eingesetzt.

Den Unternehmen fehlt es dabei offen­bar eher an Konzepten, Ideen und Ressourcen und weni­ger an tech­ni­schen Möglichkeiten, denn stolze 43 Prozent arbei­ten mit einem pro­fes­sio­nel­len Versanddienstleister zusam­men – die Grundvoraussetzung für den Aufbau der Marketing Automation ist also in vie­len Unternehmen durch­aus vorhanden.

In der Studie “E‑Mail-Marketing Benchmarks 2019” wur­den die E‑Mail-Marketing-Maßnahmen von 5037 Unternehmen aus neun Branchen detail­liert unter­sucht. Eine kos­ten­lose Kurzversion ist unter emailbenchmarks.de erhältlich.

Bildquelle Titelgrafik: Shutterstock / HT-Pix

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